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Nur sich nicht in Teilfragen verstricken, sondern immer dort hinaus flüchten, wo man freien Überblick über das ganze ''eine'' große Problem hat, wenn auch dieser Überblick noch unklar ist! | Nur sich nicht in Teilfragen verstricken, sondern immer dort hinaus flüchten, wo man freien Überblick über das ganze ''eine'' große Problem hat, wenn auch dieser Überblick noch unklar ist! | ||
"Ein Sachverhalt ist denkbar" ("vorstellbar") heißt: Wir können uns ein Bild von ihm machen. [3.001.] | "Ein Sachverhalt ist denkbar" ("vorstellbar") heißt: Wir können uns ein Bild von ihm machen. [''S.'' 3.001.] | ||
Der Satz muß einen logischen Ort bestimmen. | Der Satz muß einen logischen Ort bestimmen. | ||
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{{ParTB|29. 12. 14.}} | {{ParTB|29. 12. 14.}} | ||
Im Satze vertritt den Gegenstand der Name. [3.22.] | Im Satze vertritt den Gegenstand der Name. [''S.'' 3.22.] | ||
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Der negative Satz schließt die Wirklichkeit aus. | Der negative Satz schließt die Wirklichkeit aus. | ||
Wie kann die allumfassende, weltspiegelnde Logik so spezielle Haken und Manipulationen gebrauchen?! Nur, indem | Wie kann die allumfassende, weltspiegelnde Logik so spezielle Haken und Manipulationen gebrauchen?! Nur, indem sich alle diese zusammen zu einem ''unendlich'' feinen Netzwerk, zu dem großen Spiegel verknüpfen! [''S.'' 5.511.]. | ||
{{ParTB|25. 1. 15.}} | {{ParTB|25. 1. 15.}} | ||
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{{ParTB|23. 4. 15.}} | {{ParTB|23. 4. 15.}} | ||
Wir glauben nicht ''a priori'' an ein Erhaltungsgesetz, sondern wir ''wissen'' a priori die Möglichkeit seiner logischen Form. [6.33.] | Wir glauben nicht ''a priori'' an ein Erhaltungsgesetz, sondern wir ''wissen'' a priori die Möglichkeit seiner logischen Form. [''S.'' 6.33.] | ||
Alle jene a priori gewissen Sätze, wie der Satz vom Grunde, von der Kontinuität in der Natur, etc., etc., alle diese sind aprioristische Einsichten bezüglich der möglichen Formgebung der Sätze der Wissenschaft. [''Vgl.'' 6.34.] | Alle jene a priori gewissen Sätze, wie der Satz vom Grunde, von der Kontinuität in der Natur, etc., etc., alle diese sind aprioristische Einsichten bezüglich der möglichen Formgebung der Sätze der Wissenschaft. [''Vgl.'' 6.34.] | ||
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{{ParTB|24. 4. 15.}} | {{ParTB|24. 4. 15.}} | ||
In der Logik (Mathematik) sind Prozeß und Resultat gleichwertig. (Darum keine Überraschungen.) [6.1261.] | In der Logik (Mathematik) sind Prozeß und Resultat gleichwertig. (Darum keine Überraschungen.) [''S.'' 6.1261.] | ||
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Das Vorkommen einer ''Operation'' kann ''natürlich'' allein nichts besagen! | Das Vorkommen einer ''Operation'' kann ''natürlich'' allein nichts besagen! | ||
p wird von allen Sätzen bejaht, aus denen es folgt. [5.124.] | p wird von allen Sätzen bejaht, aus denen es folgt. [''S.'' 5.124.] | ||
Jeder Satz, der p widerspricht, verneint p. [''S.'' 5.1241.] | Jeder Satz, der p widerspricht, verneint p. [''S.'' 5.1241.] | ||
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Wenn ich den Raum sehe, sehe ich alle seine Punkte? | Wenn ich den Raum sehe, sehe ich alle seine Punkte? | ||
Etwas "der Logik widersprechendes" in der Sprache darstellen kann man ebensowenig, wie in der Geometrie eine den Gesetzen des Raumes widersprechende Figur durch ihre Koordinaten darstellen, oder etwa die Koordinaten eines Punktes geben, welcher nicht existiert. [3.032.] | Etwas "der Logik widersprechendes" in der Sprache darstellen kann man ebensowenig, wie in der Geometrie eine den Gesetzen des Raumes widersprechende Figur durch ihre Koordinaten darstellen, oder etwa die Koordinaten eines Punktes geben, welcher nicht existiert. [''S.'' 3.032.] | ||
Gäbe es Sätze, welche die Existenz von Urbildern besagten, dann wären diese unik und eine Art "logische Sätze", und die Anzahl dieser Sätze würde der Logik eine unmögliche Realität geben. Es gäbe Koordination in der Logik. | Gäbe es Sätze, welche die Existenz von Urbildern besagten, dann wären diese unik und eine Art "logische Sätze", und die Anzahl dieser Sätze würde der Logik eine unmögliche Realität geben. Es gäbe Koordination in der Logik. | ||
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{{ParTB|18. 5. 15.}} | {{ParTB|18. 5. 15.}} | ||
Die Möglichkeit aller Gleichnisse, der ganzen Bildhaftigkeit unserer Ausdrucksweise, ruht in der Logik der Abbildung. [4.015.] | Die Möglichkeit aller Gleichnisse, der ganzen Bildhaftigkeit unserer Ausdrucksweise, ruht in der Logik der Abbildung. [''S.'' 4.015.] | ||
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{{ParTB|21. 5. 15.}} | {{ParTB|21. 5. 15.}} | ||
Wohl können wir einen Tatbestand räumlich darstellen, welcher den Gesetzen der Physik, aber keinen, der den Gesetzen der Geometrie zuwiderliefe. [3.0321.] | Wohl können wir einen Tatbestand räumlich darstellen, welcher den Gesetzen der Physik, aber keinen, der den Gesetzen der Geometrie zuwiderliefe. [''S.'' 3.0321.] | ||
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{{ParTB|23. 5. 15.}} | {{ParTB|23. 5. 15.}} | ||
''Die Grenzen meiner Sprache'' bedeuten die Grenzen meiner Welt. [5.6.] | ''Die Grenzen meiner Sprache'' bedeuten die Grenzen meiner Welt. [''S.'' 5.6.] | ||
Es gibt wirklich nur eine Weltseele, welche ich vorzüglich ''mein'' Seele nenne, und als welche allein ich das erfasse, was ich die Seelen anderer nenne. | Es gibt wirklich nur eine Weltseele, welche ich vorzüglich ''mein'' Seele nenne, und als welche allein ich das erfasse, was ich die Seelen anderer nenne. | ||
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Darum darf man aus dieser Form alle einfachen Sätze zusammen stellen. | Darum darf man aus dieser Form alle einfachen Sätze zusammen stellen. | ||
Angenommen, mir wären ''alle'' einfachen Sätze gegeben: Dann läßt sich einfach fragen: welche Sätze kann ich aus ihnen bilden. Und das sind ''alle'' Sätze, und ''so'' sind sie ''begrenzt.'' [4.51.] | Angenommen, mir wären ''alle'' einfachen Sätze gegeben: Dann läßt sich einfach fragen: welche Sätze kann ich aus ihnen bilden. Und das sind ''alle'' Sätze, und ''so'' sind sie ''begrenzt.'' [''S.'' 4.51.] | ||
<p style="text-align:center;">(p): p = aRx.xRy ... zRb</p> | <p style="text-align:center;">(p): p = aRx.xRy ... zRb</p> | ||
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{{ParTB|6. 5. 16.}} | {{ParTB|6. 5. 16.}} | ||
Der ganzen Weltanschauung der Modernen liegt diese Täuschung zu Grunde, daß die sogenannten Naturgesetze die Erklärungen der Naturerscheinungen seien. [6.371.] | Der ganzen Weltanschauung der Modernen liegt diese Täuschung zu Grunde, daß die sogenannten Naturgesetze die Erklärungen der Naturerscheinungen seien. [''S.'' 6.371.] | ||
So bleiben sie bei den "Naturgesetzen" als bei etwas ''Unantastbarem'' stehen, wie die Älteren bei Gott und dem Schicksal. [''S''. 6.372.] | So bleiben sie bei den "Naturgesetzen" als bei etwas ''Unantastbarem'' stehen, wie die Älteren bei Gott und dem Schicksal. [''S''. 6.372.] | ||
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{{ParTB|5. 7. 16.}} | {{ParTB|5. 7. 16.}} | ||
Die Welt ist unabhängig von meinem Willen. [6.373.] | Die Welt ist unabhängig von meinem Willen. [''S.'' 6.373.] | ||
Auch wenn alles, was wir wünschen, geschähe, so wäre das doch nur sozusagen eine Gnade des Schicksals, denn es ist kein logischer Zusammenhang zwischen Willen und Welt, der dies verbürgte, und den angenommenen physikalischen könnten wir doch nicht wieder wollen. [6.374.] | Auch wenn alles, was wir wünschen, geschähe, so wäre das doch nur sozusagen eine Gnade des Schicksals, denn es ist kein logischer Zusammenhang zwischen Willen und Welt, der dies verbürgte, und den angenommenen physikalischen könnten wir doch nicht wieder wollen. [''S.'' 6.374.] | ||
Wenn das gute oder böse Wollen eine Wirkung auf die Welt hat, so kann es sie nur auf die Grenzen der Welt haben, nicht auf die Tatsachen, auf das, was durch die Sprache nicht abgebildet, sondern nur in der Sprache gezeigt werden kann. [''Vgl.'' 6.43.] | Wenn das gute oder böse Wollen eine Wirkung auf die Welt hat, so kann es sie nur auf die Grenzen der Welt haben, nicht auf die Tatsachen, auf das, was durch die Sprache nicht abgebildet, sondern nur in der Sprache gezeigt werden kann. [''Vgl.'' 6.43.] | ||
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Sie muß sozusagen als Ganzes zunehmen oder abnehmen. Wie durch Dazukommen oder Wegfallen eines Sinnes. [''Vgl.'' 6.43.] | Sie muß sozusagen als Ganzes zunehmen oder abnehmen. Wie durch Dazukommen oder Wegfallen eines Sinnes. [''Vgl.'' 6.43.] | ||
Wie auch beim Tod die Welt sich nicht ändert, sondern aufhört zu sein. [6.431.] | Wie auch beim Tod die Welt sich nicht ändert, sondern aufhört zu sein. [''S.'' 6.431.] | ||
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{{ParTB|24. 7. 16.}} | {{ParTB|24. 7. 16.}} | ||
Die Welt und das Leben sind Eins. [5.621.] | Die Welt und das Leben sind Eins. [''S.'' 5.621.] | ||
Das physiologische Leben ist natürlich nicht "das Leben". Und auch nicht das psychologische. Das Leben ist die Welt. | Das physiologische Leben ist natürlich nicht "das Leben". Und auch nicht das psychologische. Das Leben ist die Welt. | ||
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Es ist aber klar, daß die Ethik nichts mit Strafe und Lohn zu tun hat. Also muß diese Frage nach den Folgen einer Handlung belanglos sein. Zum mindesten dürfen diese Folgen nicht Ereignisse sein. Denn etwas muß doch an jener Fragestellung richtig sein. Es muß zwar eine ''Art'' von ethischem Lohn und ethischer Strafe geben, aber diese müssen in der Handlung selbst liegen. | Es ist aber klar, daß die Ethik nichts mit Strafe und Lohn zu tun hat. Also muß diese Frage nach den Folgen einer Handlung belanglos sein. Zum mindesten dürfen diese Folgen nicht Ereignisse sein. Denn etwas muß doch an jener Fragestellung richtig sein. Es muß zwar eine ''Art'' von ethischem Lohn und ethischer Strafe geben, aber diese müssen in der Handlung selbst liegen. | ||
Und das ist auch klar, daß der Lohn etwas Angenehmes, die Strafe etwas Unangenehmes sein muß. [6.422.] | Und das ist auch klar, daß der Lohn etwas Angenehmes, die Strafe etwas Unangenehmes sein muß. [''S.'' 6.422.] | ||
Immer wieder komme ich darauf zurück, daß einfach das glückliche Leben gut, das unglückliche schlecht ist. Und wenn ich mich ''jetzt'' frage: aber ''warum'' soll ich gerade glücklich leben, so erscheint mir das von selbst als eine tautologische Fragestellung; es scheint, daß sich das glückliche Leben von selbst rechtfertigt, daß es das einzig richtige Leben ''ist.'' | Immer wieder komme ich darauf zurück, daß einfach das glückliche Leben gut, das unglückliche schlecht ist. Und wenn ich mich ''jetzt'' frage: aber ''warum'' soll ich gerade glücklich leben, so erscheint mir das von selbst als eine tautologische Fragestellung; es scheint, daß sich das glückliche Leben von selbst rechtfertigt, daß es das einzig richtige Leben ''ist.'' | ||
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[[File:Illustrazione 12.8.16.png|200px|center|link=]] | [[File:Illustrazione 12.8.16.png|200px|center|link=]] | ||
[5.6331.] | [''S.'' 5.6331.] | ||
Das hängt damit zusammen, daß kein Teil unserer Erfahrung a priori ist. [''S.'' 5.634.] | Das hängt damit zusammen, daß kein Teil unserer Erfahrung a priori ist. [''S.'' 5.634.] | ||
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Hier sieht man, daß der Solipsismus streng durchgeführt mit dem reinen Realismus zusammenfällt. | Hier sieht man, daß der Solipsismus streng durchgeführt mit dem reinen Realismus zusammenfällt. | ||
Das Ich des Solipsismus schrumpft zum ausdehnungslosen Punkt zusammen, und es bleibt die ihm koordinierte Realität bestehen. [5.64.] | Das Ich des Solipsismus schrumpft zum ausdehnungslosen Punkt zusammen, und es bleibt die ihm koordinierte Realität bestehen. [''S.'' 5.64.] | ||
Was geht mich die Geschichte an? Meine Welt ist die erste und einzige! | Was geht mich die Geschichte an? Meine Welt ist die erste und einzige! |