Tagebücher 1914-1916: Difference between revisions

no edit summary
No edit summary
No edit summary
Line 2,520: Line 2,520:
Immer wieder komme ich darauf zurück, daß einfach das glückliche Leben gut, das unglückliche schlecht ist. Und wenn ich mich ''jetzt'' frage: aber ''warum'' soll ich gerade glücklich leben, so erscheint mir das von selbst als eine tautologische Fragestellung; es scheint, daß sich das glückliche Leben von selbst rechtfertigt, daß es das einzig richtige Leben ''ist.''
Immer wieder komme ich darauf zurück, daß einfach das glückliche Leben gut, das unglückliche schlecht ist. Und wenn ich mich ''jetzt'' frage: aber ''warum'' soll ich gerade glücklich leben, so erscheint mir das von selbst als eine tautologische Fragestellung; es scheint, daß sich das glückliche Leben von selbst rechtfertigt, daß es das einzig richtige Leben ''ist.''


Alles dies ist eigentlich in gewissem Sinne tief geheimnisvoll!!
Alles dies ist eigentlich in gewissem Sinne tief geheimnisvoll! ''Es ist klar'', daß sich die Ethik nicht aussprechen ''läßt''! [''Vgl.'' 6.421.]
 
''Es ist klar'', daß sich die Ethik nicht aussprechen ''läßt''! [''Vgl.'' 6.421.]


Man könnte aber so sagen: Das glückliche Leben scheint in irgend einem Sinne ''harmonischer'' zu sein als das unglückliche. In welchem aber??
Man könnte aber so sagen: Das glückliche Leben scheint in irgend einem Sinne ''harmonischer'' zu sein als das unglückliche. In welchem aber??