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22. 8. 14. | 22. 8. 14. | ||
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Das "Einleuchten", von dem Russell so viel sprach, kann nur dadurch in der Logik entbehrlich werden, daß die Sprache selbst jeden logischen Fehler verhindert. Und es ist klar, daß Jenes Einleuchten immer gänzlich trügerisch ist und war. [''Vgl.'' 5.4731.] | Das "Einleuchten", von dem Russell so viel sprach, kann nur dadurch in der Logik entbehrlich werden, daß die Sprache selbst jeden logischen Fehler verhindert. Und es ist klar, daß Jenes Einleuchten immer gänzlich trügerisch ist und war. [''Vgl.'' 5.4731.] | ||
19. 9. 14. | |||
Ein Satz wie "dieser Sessel! ist braun" scheint etwas enorm Kompliziertes zu sagen, denn wollten wir diesen Satz so aussprechen, da s niemand gegen ihn Einwendungen, die aus seiner Vieldeutigkeit entspringen, machen könnte, so würde er endlos lang werden müssen. | |||
20. 9. 14. | |||
Daß der Satz ein logisches Abbild seiner Bedeutung ist, leuchtet dem unbefangenen Auge ein. | |||
Gibt es Funktionen von Tatsachen? Z.B. "Es ist besser, wenn dies der Fall ist, als wenn jenes der Fall ist." | |||
Worin besteht denn die Verbindung zwischen dem Zeichen p und den übrigen Zeichen des Satzes "Es ist gut, daß p der Fall ist ? Worin besteht diese Verbindung?? | |||
Der Unbefangene wird sagen: Offenbar in der räumlichen Beziehung des Buchstaben p zu den zwei Nachbarzeichen. Wenn aber die Tatsache "p" eine solche wäre, in welcher keine Dinge vorkommen?? | |||
"Es ist gut, ''daß'' p" kann wohl analysiert werden in "p. es ist gut, ''wenn'' p". | |||
''Wir setzen voraus: p sei'' NICHT ''der Fall'': Was heißt es dann zu sagen, "es ist gut, daß p"? Wir können ganz offenbar sagen, der Sachverhalt p sei gut, ohne zu wissen ob "p" wahr oder falsch ist. | |||
Der Ausdruck der Grammatik: "Ein Wort bezieht sich auf ein anderes" wird hier beleuchtet. | |||
Es handelt sich in den obigen Fällen darum anzugeben, wie Sätze in sich zusammenhängen. Wie der ''Satz-Verband'' zustande kommt. [''Vgl.'' 4.221.] | |||
Wie kann sich eine Funktion ''auf einen Satz beziehen??'' Immer die uralten Fragen! | |||
Nur sich nicht von Fragen überhäufen lassen; nur es sich bequem machen! | |||
"''φ''(''ψ''x)": Nehmen wir an, uns sei eine Funktion eines Subjekt Prädikat Satzes gegeben, und wir wollen die Art der Beziehung der Funktion zum Satz dadurch erklären, daß wir sagen: Die Funktion bezieht sich unmittelbar nur auf das Subjekt des Subjekt-Prädikat Satzes, und was bezeichnet, ist das logische Produkt aus dieser Beziehung und dem Subjekt-Prädikat Satzzeichen. Wenn wir das nun sagen, so könnte man fragen: wenn du den Satz so erklären kannst, warum erklärst du dann nicht auch seine Bedeutung auf die analoge Art und Weise? Nämlich "sie sei keine Funktion einer Subjekt Prädikat Tatsache sondern das logische Produkt einer solchen und einer Funktion ihres Subjektes"? Muß nicht der Einwand, der gegen diese Erklärung gilt, auch gegen jene gelten? | |||
21. 9. 14. | |||
Es scheint mir jetzt plötzlich _in irgend einem Sinne klar, daß eine Eigenschaft eines Sachverhalts immer intern sein muß. | |||
''φ''a, ''ψ''b, aRb. Man könnte sagen, der Sachverhalt aRb habe er eine gewisse Eigenschaft, wenn die beiden ersten Satze wahr sind. | |||
Wenn ich sage: Es ist gut, daß p der Fall ist, dann muß dies eben ''in sich'' gut sein. | |||
Es scheint mir jetzt klar, daß es keine Funktionen von Sachverhalten geben kann. | |||
23. 9. 14. | |||
Man könnte fragen: wie kann der Sachverhalt p eine Eigenschaft haben, wenn es sich am Ende gar nicht so verhält? | |||
24. 9. 14 | |||
Die Frage, wie ist eine Zuordnung von Relationen möglich, ist identisch mit dem Wahrheits-Problem. | |||
25. 9. 14. | |||
Denn dies ist identisch mit der Frage, wie ist die Zuordnung von Sachverhalten möglich (einem bezeichnenden und einem bezeichneten). | |||
Sie ist nur durch die Zuordnung der Bestandteile möglich; ein Beispiel bietet die Zuordnung von Name und Benanntem. (Und es ist klar, daß auch eine Zuordnung der Relationen auf irgend eine Weise stattfindet.) | |||
<p style="text-align:center">| aRb | ; | a b | ; p = aRb Def</p> | |||
Hier wird ein einfaches Zeichen einem Sachverhalt zugeordnet. | |||
26.9. 14. | |||
Worauf gründet sich unsere – sicher wohl begründete – Zuversicht, daß wir jeden beliebigen Sinn in unserer zweidimensionalen Schrift werden ausdrücken können?! | |||
27.9. 14. | |||
Ein Satz kann seinen Sinn ja nur dadurch ausdrücken, daß er dessen logisches Abbild ist! | |||
Auffallend ist die Ähnlichkeit zwischen den Zeichen | |||
"aRb" | |||
und "aσR . Rσb". | |||
29.· 9.·14 | |||
Der allgemeine Begriff des Satzes führt auch einen ganz allgemeinen Begriff der Zuordnung von Satz und Sachverhalt mit Sich: Die Losung aller meiner Fragen muß ''höchst'' einfach sein! | |||
Im Satz wird eine Welt probeweise zusammengestellt. (Wie wenn im Pariser Gerichtssaal ein Automobilunglück mit Puppen etc. dargestellt wird.) [''Vgl.'' 4.031.] | |||
Daraus muß sich (wenn ich nicht blind wäre) sofort das Wesen der Wahrheit ergeben. | |||
Denken wir an hieroglyphische Schriften, bei denen jedes Wort seine Bedeutung darstellt! Denken wir daran, daß auch ''wirkliche'' Bilder von Sachverhalten ''stimmen'' und ''nicht stimmen'' können. [''Vgl.'' 4.016.] | |||
"": Wenn in diesem Bild der rechte Mann den | |||
Menschen A vorstellt, und bezeichnet der linke den Menschen B, so könnte etwa das ganze aussagen "A ficht mit B". Der Satz in Bilderschrift kann wahr und falsch sein. Er hat einen Sinn unabhängig von seiner Wahr- oder Falschheit. An ihm muß sich alles Wesentliche demonstrieren lassen: | |||
Man kann sagen, wir haben zwar nicht die Gewißheit, daß wir alle Sachverhalte in Bildern aufs Papier bringen können, wohl aber die Gewißheit, daß wir alle ''logischen'' Eigenschaften der Sachverhalte in einer zweidimensionalen Schrift abbilden können. | |||
Wir sind hier noch immer sehr an der Oberfläche, aber wohl auf einer guten Ader. | |||
30. 9. 14. | |||
Man kann sagen, in unserem Bilde stellt der Rechte etwas dar und auch der Linke, ''aber'' selbst wenn dies nicht der Fall wäre, so könnte ihre gegenseitige Stellung etwas darstellen. (Nämlich eine Bezieh ung.) |