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709. Die Rechnung als Ornament zu betrachten, das ist auch Formalismus, aber einer guten Art. | 709. Die Rechnung als Ornament zu betrachten, das ist auch Formalismus, aber einer guten Art. | ||
710. Man kann die Rechnung als Ornament betrachten. Eine Figur in der Ebene kann an eine andere passen oder nicht, mit | 710. Man kann die Rechnung als Ornament betrachten. Eine Figur in der Ebene kann an eine andere passen oder nicht, mit anderen in verschiedener Weise zusammengefaßt werden. Wenn die Figur noch gefärbt ist, so gibt es dann noch ein Passen. (Die Farbe ist nur eine weitere Dimension.) | ||
711. Es gibt eine Betrachtungsweise der elektrischen Maschinen und Apparate (Dynamos, Radiostationen, etc, etc.), die sozusagen ohne vorgefaßtes Verständnis diese Gegenstände als eine Verteilung von Kupfer, Eisen, Gummi, etc. im Raum ansieht. Und diese Betrachtungsweise könnte zu manchem interessanten Resultat führen. Sie ist ganz analog der eines mathematischen Satzes als Ornament.—Es ist natürlich eine durchaus strenge und korrekte Auffassung; und das Charakteristische und Schwierige an ihr ist, daß sie den Gegenstand ohne jede vorgefaßte Idee betrachtet (sozusagen von einem Marsstandpunkt), oder vielleicht richtiger: die normale vorgefaßte Idee zerstört (durchkreuzt). | |||
712. (Der Stil meiner Sätze ist außerordentlich stark von Frege beeinflußt. Und wenn ich wollte, so könnte ich wohl diesen Einfluß feststellen, wo ihn auf den ersten Blick keiner sähe.) | |||
713. "Leg es ''hier'' hin"—wobei ich mit dem Finger den Platz bezeichne—dies ist eine ''absolute'' Ortsangabe. Und wer sagt, der Raum sei absolut, möchte als Argument dafür vorbringen: "Es gibt doch einen ''Ort'': ''Hier''." [''Randbemerkung:'' ((Vielleicht zu den ersten Sprachspielen.))] | |||
714. Man könnte sich eine Geisteskrankheit denken, in welcher Einer Namen nur in Anwesenheit ihrer Träger gebrauchen und verstehen kann. | |||
715. Es könnte von Zeichen ein Gebrauch gemacht werden solcher Art, daß die Zeichen nutzlos würden (daß man sie viel leicht vernichtete), sobald der Träger aufhörte zu existieren. | |||
In diesem Sprachspiel hat sozusagen der Name den Gegenstand an einer Schnur; und hört der Gegenstand auf zu existieren, so kann man den Namen, der mit ihm zusammen gearbeitet hat, wegwerfen. (Das Wort "handle" für den Eigennamen.) | |||
716. Wie ist es mit den beiden Sätzen: "dieses Blatt ist rot" und "dieses Blatt hat die Farbe, die auf Deutsch 'rot' heißt"? Sagen beide ''dasselbe''? | |||
Hängt das nicht davon ab, was das Kriterium dafür ist, daß eine Farbe auf Deutsch 'rot' heißt? | |||
717. "Gott kannst du nicht mit einem Andern reden hören, sondern nur, wenn du der Angeredete bist."—Das ist eine grammatische Bemerkung. |